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Строка 156:
*[[Участник:Schwallex/töftestuff|töftestuff]]
*[[Участник:Schwallex/частота|частота]]
 
==Настроение==
 
===0===
 
<blockquote>Ein weißes Segel schimmert einsam<br />
Im blauen Dunst über dem Meer.<br />
Was sucht es auf der fernen Reise?<br />
Was tat's ihm in der Heimat schwer?<br />
<br />
Es pfeifft der Wind, die Wellen spielen,<br />
Es knarrt der Mast, die See rumort.<br />
Ach! Es sucht nicht des Glückes willen,<br />
Und nicht vor Glück flieht es hinfort.<br />
<br />
Gold über ihm der Sonne Gluten,<br />
Und unter ihm türkis das Meer.<br />
Doch der Rebell sucht Sturm und Fluten,<br />
Als ob in Stürmen Ruhe wär.</blockquote>
 
===1===
 
<blockquote>Warum erscheint mir immer wieder<br />
Ein Abendtal, sein Bach und Tannen?<br />
Es blickt ein Stern verständlich nieder<br />
Und sagt mir: wandle still von dannen.<br />
<br />
Dann zieh ich fort von guten Leuten.<br />
Was konnte mich nur so verbittern?<br />
Die Glocken fangen an zu läuten.<br />
Und der Stern beginnt zu zittern.</blockquote>
 
===2===
 
<blockquote>Auf dem Dezember-Bahnsteig in der ersten Stunde nach Mitternacht<br />
Dein Bild in die Kälte geschnitten,<br />
Mit hellem Mantel, den Schal übers Haar getan,<br />
Und einem im Abschied leuchtenden Gesicht!<br />
<br />
Ich erfinde dich noch einmal im Augenblick der Trennung,<br />
Dunkel vor Zärtlichkeit und dem Verlangen nach Glück,<br />
Mit einer von Zuneigung leisen Stimme<br />
In der winterlichen Frostluft.<br />
<br />
Ich erfinde dich noch einmal: geschaffen nun<br />
Um mit mir zu gehen, einem anderen:<br />
Mann im hochgeschlagenen Mantelkragen,<br />
Der das Fenster im Fernzug-Abteil herunterläßt und winkt.<br />
<br />
Du bleibst zurück, auf Fluten grauen Windes treibend,<br />
Zurück mit Umarmung und Kuß und dem Geruch deiner Haut.<br />
Das schwarze und weiße Schachbrett der Schneenacht<br />
Liegt über deinem Gesicht; und ich weiß,<br />
Daß nichts an dir für mich bestimmt ist.</blockquote>
 
===3===
 
<blockquote>Durch soviel Formen geschritten,<br />
durch Ich und Wir und Du,<br />
doch alles blieb erlitten<br />
durch die ewige Frage: wozu?<br />
<br />
Das ist eine Kinderfrage.<br />
Dir wurde zu spät bewußt,<br />
es gibt nur eines: ertrage<br />
— ob Sinn, ob Sucht, ob Sage —<br />
dein fernbestimmtes: Du mußt.<br />
<br />
Ob Rosen, ob Schnee, ob Meere,<br />
was alles erblühte, verblich,<br />
es gibt nur zwei Dinge: die Leere<br />
und das gezeichnete Ich.</blockquote>
 
===4===
 
<blockquote>Abends kommst du zu mir<br />
ein warmer Wind trägt dich<br />
in deinen Wimpern glänzt der Horizont,<br />
während der Tag endet.<br />
<br />
Du sagst nie, woher du kommst,<br />
aber du erzählst gern, wo du einmal gewesen bist.<br />
Du sitzt neben mir, den Kopf geneigt.<br />
Manchmal halte ich deine Hand.<br />
<br />
Nachts alles endlos und leicht,<br />
vor uns die Felder, dahinter der Wald<br />
wir haben uns immer<br />
etwas zu sagen<br />
und wir brauchen keinen Mond<br />
weil wir Sterne haben.<br />
<br />
Morgens wechselt der Wind<br />
wie am Meer<br />
von dem du oft erzählst<br />
der Tau glänzt auf deinen Wimpern,<br />
eine neue Sonne<br />
hängt am Horizont.<br />
Du sagst nie, wohin du gehst<br />
aber du gehst<br />
ein kühler Hauch trägt dich davon<br />
dann bin ich allein.</blockquote>
 
===5===
<blockquote>Am Abend, wenn wir auf dunklen Pfaden gehn,<br />
Erscheinen unsere bleichen Gestalten vor uns.<br />
<br />
Wenn uns dürstet,<br />
Trinken wir die weißen Wasser des Teichs,<br />
Die Süße unserer traurigen Kindheit.<br />
<br />
Erstorbene ruhen wir unterm Holundergebüsch,<br />
Schaun den grauen Möwen zu.<br />
<br />
Frühlingsgewölke steigen über die finstere Stadt,<br />
Die der Mönche edlere Zeiten schweigt.<br />
<br />
Da ich deine schmalen Hände nahm<br />
Schlugst du leise die runden Augen auf.<br />
Dieses ist lange her.<br />
<br />
Doch wenn dunkler Wohllaut die Seele heimsucht,<br />
Erscheinst du Weiße in der Freundes herbstlicher Landschaft.</blockquote>